Bike Check: des Kaisers zehnter Custom Build

Verena Böhm-HennesMaterial

Peter Kaiser Bike Check

Fotos: Friedrich Simon Kugi

Beim letzten Crankworx in Innsbruck durfte auch lokal Champ Peter Kaiser nicht fehlen. Für die große Abschiedsparty hat sich Mr. PK nochmal was ganz Feines zusammengestellt und rollt mit seinem feschen zehnten Custom Build matchy zu seinem Suzuki Samurai 413 auf‘s Festival. Wir haben uns alle drei geschnappt und beim Bike Check genauer hingeschaut.


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PK – Das P in Peter steht für Perfektion. Egal was er angreift und sich zum Projekt macht, das wird bis ins allerkleinste Detail durchdacht und optimiert. Bis es eben endlich genau so ist, wie sich der Peter das vorgestellt hat, spielt Zeit und Raum keine Rolle. Egal ob das ein Video-Projekt ist, einer seiner T3s Liebe braucht oder eben eins der Special-Builds ansteht. Einige fragen sich auch: Wann schläft Peter Kaiser eigentlich? Das neuste Projekt ist der Custom Aufbau des TREK Ticket S nach Vorbild seines schmucken Suzuki Samurai 413.

„Wenn man Zeit und Liebe in sein Fahrrad steckt, dann macht das Fahren umso mehr Spaß. Und genau um das geht’s doch eigentlich!

Peter Kaiser

Den nennt er seit zwei, drei Jahren nun sein Eigen: „Ich hab‘ mir gedacht, dass das kleine witzige Autos sind. Den ersten hab‘ ich angeschaut, nur bei dem Typ im Hof kurz Probegefahren und sofort mitgenommen. Aber dann fahr ich auf die Autobahn und denk mir ‚Ou man Peter! Was hast du da für’n Traktor gekauft“. Im letzten Winter musste der Suzuki sogar für ein Winter-Camping Abenteuer im Kühtai herhalten: „Es ist in der Tat extrem lustig, man kann die Sitze komplett umklappen, dann ne Luftmatratze drauflegen und so geht es sich genau aus, dass mein Kopf an der Heckklappe anstößt und die Füße unters Armaturenbrett cosy reinrutschen können.“ Ob es nur mit Verdeck im Winter wirklich ‚cosy‘ war, lassen wir an dieser Stelle mal offen.  

Dass Peter dann natürlich auf die Idee kommt, dass er auch die Dirt Version des Suzukis braucht, ist klar und so geht der zehnte Custom Build in Planung. Für dieses Projekt hat er sich das Slope DJ Bike ausgesucht, ein Hardtail komme für ihn nicht in Frage. Dankbar für die Unterstützung seiner Sponsoren, grinst er: „Ich hab‘ super viel selbst gemacht, da hab ich jetzt einfach wiedermal Bock drauf gehabt. Ich bin echt happy, dass ich den Freiraum hab alles so zu machen wie ich mag.“ Nur Speichen und Vorbau wurden von Industrie Nine nach Originalfarbsamples vom Auto genau passend eloxiert.

Den gesamten restlichen Aufbau machte er selbst. In detailverliebter Handarbeit wurden Rahmen und Gabel Casting mit dem Farbrest vom Samurai ‚Suzuki 27G SAMOA TURQUOISE Metallic‘ lackiert. Die Schoner an den Sitzstreben nähte Peter zeitaufwändig am Vorbild des Verdecks genau dazu passend. Der persönliche Crankstopper ist selbstgedreht und integriert im Tretlager verbaut. Die PVC-Hülse sitzt um die Kurbelachse herum und von unten kommt eine Schraube ins Tretlager. Die Hülse drückt dann gleichmäßig auf die Achse und erfüllt ihren Zweck. Natürlich auch farblich passend sind die Chromag Komponenten für alle Touchpoints zwischen Radl und PK.



Die Base steht, damit braucht es für Crankworx nur noch ein optimales Set-Up. Besonders bei den Bremsen legt er auf das performante Verhalten der Trickstuff Direttissima mit Stahlflex-Leitungen Wert. Eine gute, präzise Stopping-Power sei besonders beim Speed & Style extrem wichtig. Der Sattel ist mittelhoch eingestellt, das hilft beim chilligen Klemmen bei Barspins.

40psi in beiden Reifen und ein vergleichsweise softes Suspension Setup sind eine perfekte Einstellung für den doch eher spontanen Start beim Contest: „Den Speed & Style wollte ich eigentlich gar nicht erst mitfahren, dann war ich so gehypt von den Whip-Offs, dass ich dachte ‚Ach, probierst das auch‘. Ich war dann happy mich gut zu qualifizieren und hab‘ dann aber in der ‚Round of 16‘ entschieden nicht mehr weiter mitzufahren. Der Wind war mir dann doch einfach zu risky, ich kann‘s mir leider gerade nicht erlauben nochmal auf Hand oder Fuß zu fliegen. Aber umso mehr bin ich auf den Bernd stolz, dass er das so gerockt hat. Das hab‘ ich schon im Training zu ihm gesagt, dass er das heute machen muss. Haha.“

Mit diesem perfekten Setup aus Suzuki und der passenden kleinen Schwester war Innsbrucks Local Hero dann am letzten Wochenende nochmal richtig im Festival Mode: „Das letzte Crankworx war mega, mega gut. Mein Ziel war eigentlich einfach nur dabei sein und Spaß zu haben. Das ist in jeder Hinsicht aufgegangen. Die Whip-Offs waren allein schon ein mega Highlight für mich. Ich war einfach selbst so mega happy, endlich wieder am Radl zu sitzen. Vor allem nach der viel kürzeren Zeit, wie es die Docs nach meinen beiden Verletzungen an der Hand und am Fuß zu mir gesagt hatten.“


Peter Kaiser Bike Check

Abschied & Hype

Nach acht Jahren Crankworx hat auch Peter gemischte Gefühle zum Abschied der internationalen Festival Series aus Innsbruck: „Irgendwie bin ich schon ein bisschen traurig, dass Crankworx jetzt hier für die Community wegfällt. Auf der anderen Seite ist es auch wieder cool, weil es Raum für was Neues schafft. Ich bin gespannt, was das sein wird, ich hab‘ gehört da ist was am Brodeln. Aber jetzt freu‘ ich mich erstmal auf das erste Summer Nines in Sölden. Die Crew im Ötztal ist mega committed und motiviert da langfristig was Solides zu machen. Das Ganze soll sustainable gebaut werden, also dass man die Kurse und alles, was entsteht in den kommenden Jahren noch fahren kann. Was extrem cool und wichtig ist, so haben wir alle einen saven Trainingsground.“

Neben tausend kleinen und großen Projekten steht jetzt im Sommer ein cooles, neues Videoprojekt für Peter Kaiser auf dem Programm. „In Innsbruck muss mal wieder eine coole Video-Premiere her“, sagt er. „Da will ich dann auch andere Rider mit pushen, das muss es definitiv mehr geben.“

Über den Author

Verena Böhm-Hennes

Fährt gerne Rad im Wald. Hauptsächlich in Innsbruck und wo die Nase hinführt.

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