Crankworx Innsbruck 2024 – Tag 4

Oliver ZenzGeil wars, Rennen

Fotos: Friedrich Simon Kugi

Die letzte Edition von Crankworx Innsbruck endet am Sonntag mit einem richtigen Kracher: In der Königsdisziplin Slopestyle messten sich die Jungs an der Weltspitze ein letztes Mal. Aber es gibt zum Abschluss auch ein erstes Mal: Die Slopestyle Finals der Frauen feiern heute ihre Premiere in Innsbruck. Mit den Pumptrack-Finals am Nachmittag wurde der allerletzte Crankworx-Tag in Mutters abgerundet.


Werbung



Godziek macht Johansson Strich durch die Rechnung

Wie schon beim letzten Bewerb in Cairns war es überraschenderweise nicht der amtierende Champ Emil Johansson der Innsbruck triumphierte. Und es war schon wieder der gleiche Mann, der Emil Johansson übertrumpfte: Dawid Godziek stellte im zweiten Durchgang einen perfekten Lauf zusammen, mit dem Johansson schlichtweg nicht mithalten konnte.

Nachdem Johansson nach dem ersten Durchgang das Feld angeführt hatte, verdrängten ihn im zweiten Lauf gleich zwei Konkurrenten nach hinten auf Platz 3. Neben Godziek, der im ersten Durchgang sogar gestürzt ist, schob sich auch Timothe Bringer am Schweden vorbei. Als letzter Mann am Start konnte Johansson dann dem Druck nicht standhalten und verfehlte einige geplante Tricks. Für Godziek war Crankworx Innsbruck eine Machtdemonstration, in der er bewies, dass er dem Druck nach seinem Sturz im ersten Run standhalten konnte. Der Pole hat somit in Whistler die Gelegenheit sich die „Triple Crown of Slopestyle“ zu schnappen und Johansson ganz ohne Sieg im Jahr 2024 dastehen zu lassen. Knapp hinter dem Podium landete Fanfavorit Erik Fedko auf Platz vier. Nach einem Sturz im ersten Durchgang konnte der Schweizer Lucas Huppert mit einem starken zweiten Run noch den siebten Platz retten.

Wiggberg kann Goomes nichts entgegensetzen

Das Allererste Slopestyle der Frauen in Innsbruck stellte sich als Zweikampf der Siegerinnen der letzten beiden Bewerbe heraus. Die Neuseeländerin Robin Goomes, die dieses Jahr schon in ihrer Heimat beim Crankworx Rotura gewinnen konnte, und die Schwedin Alma Wiggberg, die in Cairns den Sieg errang, messten sich eine Stufe über dem restlichen Teilnehmerfeld. Nach dem ersten Durchgang führte Goomes knapp vor Wiggberg. Die Schwedin setzte im zweiten Lauf alles darauf, Goomes vom ersten Platz zu stoßen, stürzte aber in der Landung des letzten Sprungs. Damit stand Goomes schon vor ihrem zweiten Run als Siegerin fest, und drehte eine locker-lässige Siegesrunde den Kurs hinunter. Hinter den Beiden schnappte sich die Amerikanerin Shealen Reno den dritten Platz.

Die Rosenheimerin Kathi Kuipers fuhr zum ersten Mal auch bei einem Slopestyle Final mit und beendete den Bewerb auf Rang sechs. „Es war ein Lebensziel für mich, Crankworx Slopestyle mitzufahren, noch dazu daheim macht das Ganze noch besser. Meine Gefühle sind auf einem Dreitausender-Niveau, ich verlasse die Ganze Sache mit einem High und bin super glücklich über das Ergebnis“, freute sich die Deutsche.

Resultate Slopestyle

Männer:

  1. Dawid Godziek (POL)
  2. Timothe Bringer (FRA)
  3. Emil Johansson (SWE)
  4. Erik Fedko (GER)
  5. Chance Moore (CAN)

Frauen:

  1. Robin Goomes (NZL)
  2. Alma Wiggberg (SWE)
  3. Shealen Reno (USA)
  4. Caroline Buchanan (AUS)
  5. Lisa-Marie Blanc (FRA)

Bauer scheitert im Pumptrack an Favoritin

Nach dem Slopestyle als Höhepunkt des letzten Tages sorgten die Pumptrack-Finals als Ausklang von Crankworx Innsbruck. Mit Lena Bauer bei den Frauen und Hannes Slavik sowie Eric Seifried bei den Männern waren wieder mehrere Österreicher dabei.

Lena Bauer konnte sich erfolgreich fürs Viertelfinale qualifizieren, dort musste sie aber gegen die Favoritin Jordy Scott antreten. Trotz zwei starken Runs im Viertelfinale unterlag die Niederösterreicherin Scott deutlich. Die Amerikanerin Scott traf später im Finale erneut auf die Britin Martha Gill, nachdem sich die Zwei schon in den letzten Tagen die Finale des Speed & Style sowie des Dual Slalom untereinander ausgemacht hatten. Dieses Mal ging der Sieg an Scott, dritte wurde die Neuseeländerin Shania Rawson.

Beim Bewerb der Männer blieben die großen Erfolge für die österreichischen Fahrer leider aus. Eric Seifried schied gleich in der Round of 32 aus und Hannes Slavik anschließend im Achtelfinale. Im Finale konnte schlussendlich der amtierende King of Crankworx, Tuhoto-Ariki Pene aus Neuseeland, gegen den australischen Dual Slalom Sieger Ryan Gilchrist in einem packenden Duell durchsetzen. Dritter wurde der Australier Jackson Frew.

Ergebnisse Pumptrack:

Frauen:

  1. Jordy Scott (USA)
  2. Martha Gill (GBR)
  3. Shania Rawson (NZL)
  4. Eloise Donzallaz (SUI)
  5. Christa von Niederhäußern (SUI)

Männer:

  1. Tuhoto-Ariki Pene (NZL)
  2. Ryan Gilchrist (AUS)
  3. Jackson Frew (AUS)
  4. Niels Bensink (NED)
  5. Tommy Zula (USA)

Brap Off als Stimmungsmacher

Ein weiteres Publikumshighlight war das Brap Off, welches vom Anliegerreinigungsdienst präsentiert wurde. Zahlreiche motivierte Rider probierten dabei, ihr Hinterrad möglichst hart in eine extra dafür angelegte Kurve zu pressen. Spätestens als sich der erste Rider den Mantel von der Felge brapte waren die Fans in bester Feierlaune.

Alles in allem konnte Crankworx Innsbruck einen gelungenen Abschied feiern. Der Sonntag war mit vielen Highlights die Krönung einer großartigen Crankworx-Woche. Wohin der Europa-Stopp der Crankworx World Tour hinwandert, steht noch in den Sternen, bis dahin bleibt Crankworx Innsbruck vielen Fans noch als schöne Erinnerung im Kopf.


Über den Author

Oliver Zenz

Artikel teilen