Von 0 auf 100 und zurück

Michael PfuisiLesestoff

Foto: Patrik Prochazka

Die erste Hälfte der Enduro-Rennsaison ist bereits vorbei. Also höchste Zeit für ein Update wie es denn so läuft. Renn- und Trainingsinsights von Garmin inklusive.


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Lang ist’s her seit dem letzten Update meinerseits. Drei Monate um genau zu sein. Dafür gibt’s aber ein paar ganz gute Gründe, zu denen ich später kommen werde. Deswegen hier noch einmal eine kurze Auffrischung um was es eigentlich geht.


Nachdem ich letztes Jahr eine relativ lange (Zwangs-)Sportpause einlegen musste, war das Ziel für mich klar: Ich möchte so schnell es geht wieder g‘scheit fit werden. Trainer, Motivator und Personal Coach wurden dafür meine Garmin Geräte und die Garmin Connect App. Wer Teil 1 noch nicht gelesen hat, kann dies hier noch schnell nachholen. Darin beschreibe ich, wie es mir damit ging und wie ich daran herangegangen bin.

Seit Anfang April hat sich einiges getan. Die Saison ist so richtig losgegangen und die erste Hälfte auch schon wieder vorbei. Höchste Zeit also, um ein bisserl was zu berichten.

Die erste Hälfte der Rennsaison ist schon vorbei, die Motivation ist nach wie vor g’scheit hoch.
Foto: Markus Wessig

Meinen Fitnesszustand in den Frühlingsmonaten hätte ich als ziemlich hoch beschrieben. Regelmäßig meine geplanten Einheiten rauf und runter zu spulen war schon so einprogrammiert in meine Woche, dass es mir quasi normal vorkam. Das merkte ich dann natürlich auch. Lange und/oder harte Radleinheiten zerrten deutlich weniger und die Leistung (bergauf) erhöhte sich auch stetig. Nicht nur die gefühlte, sondern auch die tatsächlichen Wattwerte, die ich dank der Garmin Rally Pedale direkt messen konnte. Einen kurzen Überblick über die benutzten Garmin Gadgets findet ihr übrigens ebenso in Teil 1.

Aber wofür trainieren, wenn man es nicht einsetzten kann? Deshalb ging ich bei einigen Enduro Rennen an den Start. Ganze sechs Stück bin ich gefahren. Neben drei Trailpartien war ich auch bei zwei Rennen der SloEnduro Serie und beim Blinduro in Lipno. Und was soll man sagen: die Fitness war kaum mehr das ausschlaggebende Problem, an dem es gelegen hat. Und einige Rennen davon waren physisch ziemlich zach. Viele Höhenmeter, heiße Temperaturen und dazu dann noch anstrengende Stages mit einigen zapfigen Uphills mittendrin oder einfach nur zum dahintreten. Gefühlt war alles dabei. Jetzt zu sagen, dass dies alles für mich nicht ziemlich zach und keine Herausforderung mehr gewesen wäre, ist trotz dem intensiven und regelmäßigen Training glatt gelogen. Natürlich hab ich in den Stages geschnauft ohne Ende, aber die Erschöpfung danach ließ deutlich schneller nach und ich kam mit spürbar weniger Aufwand durch die Transfers. Das sorgt dann natürlich auch wieder für mehr Energie auf den restlichen Stages, die man also sinnvoller verheizen konnte.

Ich kann also sagen, dass ich zwar nach jeder Stage und auch dem gesamten Rennen ziemlich gleich fertig war, aber in der Stage dafür schneller war. Denn wenn ich Zeiten vergleiche, von ein und derselben Stage mit dem Rennen vom Vorjahr, bin ich um einiges schneller geworden. Den größten Anteil davon würde ich aber tatsächlich eher auf meine Fitness als bessere Technik am Radl schieben.

Deutlich fitter auf den Stages unterwegs.
Foto: SloEnduro
Überraschend neues Radl für die Saison: ein Bold Unplugged II

Apropos Radl. Auch das wurde in dem Zeitraum ausgetauscht. Denn mein treues Nukeproof Mega hat leider mittendrin das Zetiliche gesegnet und Garantie gab’s für mich dank dem Benko-Fiasko auch keine. Also musste ein neues her. Glücklicherweise hat das dank Friesis Bikery in Gleisdorf schnell geklappt, die mir für die Saison dann ein Bold Unplugged zur Verfügung stellten, mit dem ich jetzt unterwegs bin.

Mein Hauptziel, fitter als im Vorjahr werden, habe ich also erreicht, könnte man meinen. Dem Garmin-Trainingsplan sei Dank. Aber das wäre auch ein bisserl zu einfach gewesen. Denn auch wenn ich im Mai und Anfang Juni herum eine gute Form erreicht habe, kann man die auch ziemlich schnell wieder verlieren, wenn man nichts für den Erhalt dieser tut. Und genau das ist mir dann auch passiert.

Sogar ein Rennradlrennen hab ich reinquetscht. Dank den Garmin Leistungsmesspedalen weiß ich, dass zu wenig Watt da waren.
Foto: Hr. Luder

Denn Juni ist Jahr für Jahr Uni-Hauptsaison und kommt immer wieder gleich überraschend daher. Das Erste wofür man dann keine Zeit mehr hat, ist halt meistens das Trainieren. Genauso war es auch bei mir. Ab Anfang Juni bis Mitte Juli war ich schon froh, wenn ich so zum Radln gekommen bin. Für lange Enduro-Touren, Bikeparktage oder Intervalle blieb wenig bis kaum Zeit und so begnügte ich mich oft mit schnellen Rennradausfahrten. Die sind zwar meist als gemäßigte geplant, in der Umsetzung aber dann meistens Vollgas. Der Trainingseffekt daraus ist folglich eher gering.

Also wieder back to the Start. Zwar nicht ganz, aber sinnbildlich kommt das wahrscheinlich ganz gut hin. Denn auf dem vierwöchigen Roadtrip, auf dem ich mich gerade befinde, wird zwar primär Rad gefahren, rauf aber meist mit dem Lift und selbsterkämpfte Höhenmeter werden eher vermieden.

Was ich aber vom Trip berichten werde, ist wie es sich mit dem Garmin Edge navigiert. Als absolut grausig verschrieener Navigator, schaffte ich es bislang immer gut mich davor zu drücken, den Weg ansagen zu müssen. Trotz der Hilfe von komoot, Strava oder Trailforks stimmte die Richtung nur in den seltensten Fällen. Aber wo kann man dies besser üben als auf fremden Trails im Ausland. Da muss es ja irgendwie stimmen, sonst steht man blöd da. Mit dem eingebauten Navi am Radl-Computer sollt da eigentlich nichts mehr schief gehen können, würde man meinen. Ob das dann aber stimmt, wird man sehen.

Dementsprechend werde ich bei jedem Blick in die Garmin Connect App daran erinnert, dass mein Fitnesslevel sich zwischen Erholung und unproduktiv einpendelt. Aktuell ist das für mich aber ganz in Ordnung, doch ich bin richtig motiviert, dies wieder zu ändern wenn ich zurück in Österreich bin. Denn mit September geht die Rennsaison in die zweite Hälfte, was mir circa einen Monat Zeit gibt, wieder fit zu werden. Dabei wird mein Garmin Edge wieder die Rolle des Trainers übernehmen und mich in Schuss bringen.

Bislang meist ver-navigiert. Aber Übung macht den Meister.

Nach dem ersten Rennen werde ich das nächste Update geben, wie es denn ausschaut und ob ich meine Form einigermaßen zurückbekommen habe. Davor werd ich aber die Bergabwegerl in Frankreich noch ausgiebig genießen.

Über den Author

Michael Pfuisi

Noch recht frisch in der Bike-Szene, aber schon vollkommen von diesem Enduro-Virus befallen. Das zeigt seine Trailpartie-Süchtelei inkl. Prolog-Erfolgen. Die Grazer Trails sind sein Heimrevier, das er immer öfter für Stages mit Zeitnehmung verlässt.

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